15. August 2005

Terrorismus - und das Radio: Bagdad, London, Scharm el-Scheich

"Folgt man der neueren Terrorismusforschung, dann zielen terroristische Strategien nicht auf die physischen, sondern vor allem auf die ´psychischen Folgen der Gewaltanwendung´, so der Berliner Politologe Herfried Münkler (´Die neuen Kriege´). Terroristen wollen "Angst und Schrecken" verbreiten –- und dazu bedienen sie sich "der Medien" und vor allem der Bilder. Der Terrorismusforscher Peter Waldmann spricht von einer ´symbiotischen Beziehung´, Münkler von einer ´Verkoppelung´. Doch was macht das bilderfreie Radio?
´Der Irak ist auch heute wieder von Anschlägen erschüttert worden´, meldet Deutschlandradio Kultur am 20. Juni 2005. Es gab 20 Tote. Am 22. Juni sind es 18, am 23. Juni 17, am 25. Juni sechs und am 26. Juni "mindestens" 31 Tote. ´Die Behörden´ oder die ´US-Armee´ sind Quellen der Nachrichten -- und doch erreichen nicht alle Terrorakte den deutschen Radiohörer. Auch das Radio muss längst aus der Fülle selektieren. Gerade mal ´zwei bis drei Prozent´ der Anschläge, so schätzt Waldmann ganz allgemein, kommen in die Medien. Der Irak ist fern und so konzentriert man sich auf ausgewählte, nüchterne Nachrichten. Dieser Terror ist für hiesige Hörer ungefährlich.
Am 7. Juli 2005 ist vieles ... " (epd medien) (weiter).