9. Oktober 2006

In the darkest Alleys of Cyberspace. Terrorismus und Internet

Folgt man neueren Theorien, dann geht es terroristischen Strategien nicht primär um unmittelbare physische Gewalt, sondern um die psychischen Folgen der Gewaltanwendung. Terrorismus will nicht primär materielle Schäden verursachen; Terrorismus will durch die Folgen der Anschläge Angst und Schrecken verbreiten – und dazu braucht er Medien. Ohne Zeitungen, Radio oder Fernsehen, ohne ausgebaute »Mediendichte« hätte der Terror – so lautet eine weit verbreitete These – wenig Chancen.
Der moderne Terrorismus hat sich also offenbar von rein militärischen Operationsformen entfernt – und wird durch die »Verkoppelung von Gewalt und medialer Präsentation« geprägt. Er ist eine »Kommunikationsstrategie« und braucht die Medien, aber auch die Medien ›profitierten‹ von den Anschlägen. Zwischen Terrorismus und Medien herrscht, so etwa Bruce Hoffman, eine »symbiotische Beziehung« Peter Waldmann registrierte sogar »ein festes Symbioseverhältnis zwischen Terroristen und Medien«. Interessanterweise dominieren heute vor allem politikwissenschaftliche Theoriebildungen die Terrorismusdebatte. Die meisten Arbeiten kommen aus den USA, die deutschsprachige Medienwissenschaft hat das Thema überhaupt noch nicht entdeckt. ... " (IASL-Online) (weiter).