Ende des 19. Jahrhunderts veränderte der Siegeszug der Telegraphie die
Informationsübermittlung gravierend. Erstmals, so schreibt Neil Postman
1985 in seinem Buch "Wir amüsieren uns zu Tode", wurde die "Idee der
kontextlosen Information" marktfähig. Einst regional gebundene
Informationen waren nun weitgehend zeitgleich überall nutzbar, aus
"funktionalen Informationen" wurden "dekontextualisierte Fakten". Nach
und nach strahlte das telegrafische Modell auf die Presse aus, dann auf
das Radio und die anderen elektronischen Medien.
"Zusammenhanglosigkeit", so Postman, "erhielt Eingang in den Diskurs". In den 1990er Jahren gewannen diese dekontextualisierten Fakten auch im
bundesdeutschen Mediensystem an Bedeutung. Am Anfang dieser
Modernisierung stand ... (Telepolis vom 9. Mai 2017)