„In der politischen Willensbildung“, so formulierte der Mainzer Publizistikwissenschaftler Hans Mathias Kepplinger, „besitzen“ heute „die Massenmedien, die Parteien und das Parlament drei gemeinsame Funktionen, an deren Erfüllung sie unterschiedlichen Anteil haben: Sie stellen Öffentlichkeit her, sie definieren Themen und sie strukturieren Entscheidungen“. In sechzig Jahren Bundesrepublik Deutschland hat sich eine spezifische, „wechselseitige funktionale Abhängigkeit“ zwischen Parlament, Parteien, Medien und – so kann inzwischen getrost hinzugefügt werden - dem (im engeren Sinn) nichtpolitischen Bereich herausgebildet. Diese „funktionale Abhängigkeit“ (Kepplinger) scheint sich gegenwärtig rapide zu verändern: Die Regierungen und Parlamente haben im Rahmen der Finanzkrise 2008 an politischer und gestalterischer Kraft gewonnen, die Parteien haben angesichts der Krise offenbar an Wirkungsmöglichkeiten verloren, der politische Journalismus scheint vielfältig unter Druck (Zeitungskrise, Internet, „Rudeljournalismus“) zu stehen; gleichzeitig gewinnt der vorpolitische Bereich an Bedeutung (Kampagnen, Talkshows). Diese Prozesse entfalten im Wahljahr 2009 ihre besondere Kraft und könnten geeignet sein, etablierte Sichtweisen zu verändern: Wurden die Möglichkeiten der Regierungen in den letzten Jahren unterschätzt und andererseits die Bedeutung der „Vierten Gewalt“, der Massenmedien, überschätzt? Wird die Politikberichterstattung durch Zeitungskrisen verändert; wird – als Folge der erfolgreichen Internetmobilisierungen des neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama – das Internet einen neuen, politisch geprägten Boom erleben? Und welche Folgen hat das für Themensetzungen (Agenda Setting) und Themenkonjunkturen? Oder: „Das ist doch kein Thema …“, für die Ausklammerung von Themen.
Das Seminar für Journalisten und Journalistinnen richtet den Blick auf ein neues und weithin noch vernachlässigtes massenmedial-politisches drei gemeinsame Funktionen, an deren Erfüllung sie unterschiedlichen Anteil haben: Sie stellen Öffentlichkeit her, sie definieren Phänomen: den Umgang von Politik, Medien und Bevölkerung mit „Themen und Themenkonjunkturen“. Denn „Themen“ sind nichts Beliebiges oder Nebensächliches, Themenproduktion hat – so der Dortmunder Politologe Thomas Meyer – einen für die gesamte Gesellschaft „bestandsnotwendigen Zweck“. Worüber also verständigen wir uns?
Erste Antworten werden die Referierenden aus Politik, Wissenschaft und journalistischer Praxis liefern.
Das Seminar für Journalisten und Journalistinnen richtet den Blick auf ein neues und weithin noch vernachlässigtes massenmedial-politisches drei gemeinsame Funktionen, an deren Erfüllung sie unterschiedlichen Anteil haben: Sie stellen Öffentlichkeit her, sie definieren Phänomen: den Umgang von Politik, Medien und Bevölkerung mit „Themen und Themenkonjunkturen“. Denn „Themen“ sind nichts Beliebiges oder Nebensächliches, Themenproduktion hat – so der Dortmunder Politologe Thomas Meyer – einen für die gesamte Gesellschaft „bestandsnotwendigen Zweck“. Worüber also verständigen wir uns?
Erste Antworten werden die Referierenden aus Politik, Wissenschaft und journalistischer Praxis liefern.
Reaktionen: Sonja Pohlmann berichtete im "Tagesspiegel" (19. März) von der Tagung, Sabine Pamperrien in der "Berliner Zeitung" (21. März 2009). Ein weiterer Bericht: Potsdamer Neueste Nachrichten (19. März 2009). Epd (18. März 2009) berichtete so und so.