6. Januar 2017

Senden war ihr Hobby. Piratenradios in den 60er Jahren in Marburg

Anfang September 1967 wurde in Teilen von Marburg das Fernsehprogramm immer wieder gestört. Es gab schwarze Streifen auf den Bildschirmen und deshalb wandten sich verärgerte Zuschauer an den Störungsdienst der Post. Derweil freuten sich Schüler in der Universitätsstadt über Radio City, einen unregelmäßig sendenden Piratensender mit viel Beatmusik. Dann war plötzlich Schluss. Der "Pirat" war weggezogen. Aber andere sendeten weiter. 
Britische Piratensender wie Radio Caroline hatten das Schwarzsenden auch bei jungen Deutschen populär gemacht. Um 1966 baute sich Heinz-Willi Bach, damals Schüler an der Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista) seine eigene Sendeanlage und sendete als "Two Seven O" schwarz auf UKW. Ein Tonbandgerät, ein Mikrofon, einen Transistorsender und technische Kenntnisse, mehr brauchte er nicht... (epd medien 1 vom 6. Januar 2017)