1. Dezember 2017

Kraftfelder


2001 veröffentlichte der große Theoretiker und Erzähler John Berger einen kurzen Text über Radio und Hörspiel – und brachte einen neuen Begriff in die Debatte: „Das Hörspiel“, so Berger, der 1996 für das „Hörspiel des Jahres“ geehrt wurde, „sei keine Frage des Lesens von Wörtern“. Es müsse „Kraftfelder“ ermöglichen.
Berger positionierte sich gegen rasch gelesene Literatur, die keine Energie, keine Kraftfelder entstehen lasse. Der Befund wäre auf das Verhältnis von Wort, Musik und Geräusch auszuweiten. Bereits 1963 – in der Übergangsperiode vom Mittelwellen- zum UKW-Mono-Hörspiel und in den Hochzeiten von Günter Eich und Fred Hoerschelmann – hatte sich Heinz Schwitzke mit dem Problem auseinandergesetzt: „Der beste Gebrauch von Musik und Geräusch im Hörspiel ... (In: Seismographie des Hörspiels. Hrsg.: Deutsche Akademie der Darstellenden Künste. München (Belleville) 2017).